Montag, 13. Mai 2013

Literaturkritik unter Druck

In der Samstagausgabe der NZZ  schreibt Roman Bucheli einen sehr interessanten Artikel zum Thema Literaturkritik im Zuge der Zeitungskrise Ein Leben nach dem Papier

Die Literaturkritik war einst eine Paradedisziplin des Feuilettons. Seit längerem jedoch droht sie im Zuge der Zeitungskrise und des damit verbundenen medialen Wandels marginalisiert zu werden. 

So beginnt der Artikel, in dem er aufzeigt, welche Auswirkungen der Sparzwang und der damit einhergehende Schrumpfungsprozess beim Umfang der Printmedien, auf den Bereich der Literaturkritik hat.  

Das Problem ist ja nicht einfach dadurch zu lösen, dass gedruckte Inhalte eins zu eins ins Netz gestellt werden. Es geht vielmehr darum, zu erkennen, dass der digitale Leser ein anderes Leseverhalten hat als der Leser eines Printmediums. Ist das nicht etwas, mit dem sich wir Literaturblogger, ja auch ich zähle mich dazu, auch wenn sich mein Blog noch im Anfangsstadium befindet, ständig beschäftigen?
 
Für solche anspruchsvollen Texte werden auch (und vielleicht gerade) im digitalen Zeitalter Raum und Bedürfnis gegeben sein. Das Digitale muss darum nicht der Totengräber der analogen Kritik sein, es könnte vielmehr Plattform werden für eine kritisch-analytische Kompetenz, wie es sie seit Lessing immer wieder gegeben hat. Dafür sind offene und freie Denkräume zu schaffen, wo sich die Kunst des Lesens mit Streitlust und der Deutungswille mit dem Eros des Schreibens verbindet.


Offensichtlich erkennt man nun auch im Bereich der Printmedien, dass anspruchsvolle Literaturkritik im digitalen Medium anderen Gesetzmäßigkeiten unterliegt. Vielleicht wird auch irgendwann auf die Bedeutung guter Literaturblogs, von denen es so einige gibt, hingewiesen -  die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Ich wünsch euch einen schönen Wochenbeginn!

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